Fluchtlicht 2021

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Seit 20 Jahren scheint Sie nun auf das gepflegte Grün des Möhlauer Trainingsplatzes, die Flutlichtanlage mit ihren Halogen-Metalldampflampen. Doch alles hat einmal ein Ende so auch die Ära der Halogenleuchten. Grund genug, pünktlich zum „Flutlicht-Jubiläum“, der Anlage eine Frischzellenkur zu verpassen. Eine simple Maßnahme, in welcher man einfach die Halogenstrahler durch energetisch ausgereiftere LED-Fluter austauschen wollte, war geplant.
Die alten Masten machten auch nach zahlreichen Jahren einen soliden Eindruck, also ging es im Jahr 2019 an die konkrete Planung, unter erhalt eben jener soliden Masten.
Aber zunächst musste natürlich die Finanzlage geprüft werden und wir hielten Ausschau nach möglichen Fördermitteln. Schnell wurde man im Rahmen der „Förderung des Vereinssportstättenbaus 2020“ beim Landesverwaltungsamt Sachsen-Anhalt - Referat Sport und beim LOTTO Sachsen-Anhalt mit dem Programm „Zuwendung aus Lotterie-Fördermitteln“, fündig. Die Fördermittel wurden am 17.08.2019 beantragt und ein kurzes Jahr später, am 10.09.2020 kam auch schon der positive Bescheid von LOTTO Sachsen-Anhalt, sowie einen guten Monat später, am 16.10.2020 die positive Rückmeldung vom Landesverwaltungsamt.
In der Zwischenzeit verhandelte man mit weiteren möglichen Geldgebern und wurde unter anderem bei der
Stadt Gräfenhainichen fündig, welche ihre Zusicherung gaben, 10% der kalkulierten Kosten am Projekt zu übernehmen. Die finanzielle Situation war damit weitestgehend gesichert.

Während die Finanzen geklärt wurden, schritt die Planung der neuen Anlage voran. Auf der Suche nach der optimalen Lösung und damit einhergehenden, umfänglichen Recherchen musste man jedoch unweigerlich zu der Erkenntnis kommen, dass die alten Masten mit ca. 12 m Lichtpunkthöhe für eine moderne Anlage einfach zu niedrig sind.
Um alle gesetzlichen Vorgaben im Bezug auf Lichtverschmutzung, Insektenschutz und der DIN 12193 – „Licht und Beleuchtung - Sportstättenbeleuchtung“ gerecht zu werden benötigt man eine Mindestlichtpunkthöhe von 16 m. Somit gab es nur einen Weg: die alten Masten mussten ebenfalls fallen. Damit wurde nun Platz geschaffen für eine komplett neue 4 Mastanlage mit eben jenen geforderten 16 m hohen Masten.

Mit dieser Erkenntnis im Gepäck, begann nun die Suche nach einem kompetenten Team, mit welchem man das Projekt trotz der überraschenden Kostenexplosion, welche die neuen Gegebenheiten mit sich brachten, sicher und im Verhältnis kostengünstig durchführen könnte.
Schnell musste man feststellen, dass es kostenseitig hier überhaupt keine Grenzen nach oben zu geben scheint, doch das war halt genau die falsche Richtung. Der Preis musste sinken und ein Partner gefunden werden, der Eigenleistungen des Vereins in seiner Kalkulation berücksichtigen würde. Schließlich fanden wir mit der Firma
Kempf GmbH & Co OHG aus Walldorf (Baden-Württemberg) den perfekten Partner für unser Projekt.

Gemeinsam modifizierten wir das Angebot so lang bis alle Arbeiten, welche durch uns realisiert werden konnten, herausgerechnet wurden. Dadurch konnten wir die Kosten in einem für uns darstellbaren Bereich bringen und kalkulieren. Ein großer Vorteil war dabei die Möglichkeit die „alte“ Verkabelung weiter nutzen zu können.

Es schien auch diese Hürde gemeistert und nun wurde es ziemlich schnell, ziemlich konkret.

Aus unserer Region gesellten sich zur Einreichung des Bauantrages beim Bauordnungsamt in Wittenberg, das Büro für Architektur und Brandschutz Claudia Faber, sowie die Firma WGM Baugrundbüro Dessau für eine Baugrunduntersuchung mittels Raumkernsondierung zum Team-Flutlicht hinzu. Wobei letzterer mit den Ergebnissen der Bodenbeprobung vom 21.01.2021 für die nächste Ernüchterung sorgte. Der gesamte Bereich der Sportanlage besteht offenbar aus aufgeschütteten, nicht verdichteten mineralischen Abraummaterial. Dies hatte zur Folge, dass das Baugrundgutachten nicht wie geplant eine Empfehlung zur Wiederverwendung des Aushubs aussprechen konnte, sondern von nun eine Forderung stellen musste, welche unter anderem Fundamentgruben vorsah, welche 2,5 m tief auszuheben war, um dann eine ca. 1 m stärke Gründungsschicht mit Recyclingbeton einzubringen. 


Bereits am 01.03.2021 wurden dann schon die neuen Masten geliefert, welche zunächst zwischengelagert werden mussten.


Am 24.04.2021 entsorgte die Firma Ingo Hildebrand Montage und Dienstleistungen die 4 Bestands-Lichtgittermasten im hinteren Bereich des Trainingsplatzes und ca. 3 Wochen später erhielten wir dann endlich die langersehnte Post vom Bauordnungsamt Wittenberg. 


Die Baugenehmigung lag mit dem amtlichen Schreiben vom 19.05.2021 vor und nun konnte es los gehen und die Baustelle wurde eingerichtet.

 
Im Zeitraum vom 25.05.2021 bis zum 28.08.2021 setzten wir nun mit großer Unterstützung hiesiger Firmen, unter anderem der Firma Haustechnik Bad Düben GmbH, die 4 neuen Masten. Dabei wurden unsere Helfer von den Jungs der Firma BFTEC gecoacht und bei der Montage der Fundamente und den ersten 1,5 Masten angeleitet. Danach wussten wir im Wesentlichen wie der Hase läuft und was, wie herzurichten ist.


Ohne die Manpower, das Material und die Technik dieser Firmen hätten wir diese „Mamut-Aufgabe“ nicht geschafft umzusetzen.
Die Elektroinstallation war dann Sache unseres Mitstreiters und Sponsors Mario Bindernagel.
Seine Firma „Elektro-Service Bindernagel“ hatte die Verantwortung für alle Arbeiten, die das Gewerk der Elektronik betrafen. 

Am 10.06.2021 wurden dann die LED-Lampen direkt aus Eindhoven geliefert.

Am 11.06.2021 sollte uns dann zum ersten Mal wieder ein Licht aufgehen.
Mittels einer LKW-Gelenk-Teleskop-Arbeitsbühne der Firma Bley Baustoffe GmbH
und mit tatkräftiger Unterstützung der Firma Kempf GmbH, wurden die Lampen in Position gebracht. Mario Bindernagel hatte währenddessen gut zu tun, um alle Lampen ordnungsgemäß zu verkabeln.


Natürlich waren wir alle gespannt auf das Ergebnis.
Wir warteten bis kurz vor 23:00 Uhr und dann…


Ich möchte mich noch einmal persönlich bei allen Mitwirkenden bedanken.
Wir waren ein super Team und haben etwas Großartiges geschaffen.

Dirk Miertsch

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